Bald sind wir da....
Nachdem wir auf die Autobahn abgebogen sind, scheint es hier keine Geschwindigkeitsbeschränkung zu geben. Wir fliegen bei 7-8 bft achterlichen Wind mit bis zu 8,8 Kn dahin. Die Dünung beträgt bis zu 5 m Höhe und macht ein klares Steuern nach Kurs sehr schwer. Inzwischen haben wir das Groß komplett eingeholt und pflügen nur mit der Genua durch die See. Nachts begleiten uns die Sterne, der fast Vollmond und die lokalen Stürme, Squalls genannt.

Die Seemeilen purzeln nur so dahin und aktuell haben wir nur noch weniger als 70 Seemeilen vor uns. Unsere Ankunft in St. Lucia wird also am Dienstag morgen gegen 04:00 Uhr UTC bei Vollmond sein.

Andrea, die Frau von unserem Skipper Constantin, hält ja auch Kontakt zu unseren Daheimgebliebenen und hat uns die Aufgabe gestellt, zusammenzustellen, was für gemeinsame Eindrücke die Crew nach mehr als 3.000 sm so kurz vor dem Ziel hat.

Hier ist die kleine Zusammenstellung:

* Stolz auf das Erreichte
Wir haben gemeinsam den Atlantik per Segelboot überquert und dabei keinen einzigen Meter mit Antrieb durch die Schiffschraube benötigt. Die Platzierung ist für uns sekundär. Wir haben die Natur genossen und mit ihr gearbeitet. Unvergessen bleibt da sicher auch der 1. Advent im Flautenfeld.

* Hervorragender Zusammenhalt in der Crew und mit dem Skipper
Es gab kein böses Wort, kein Gemecker oder Streit, jeder hat angepackt und das gemacht, was er am besten kann. Alle lagen beruhigt in der Koje, egal, wer gerade am Steuer stand. Wir können uns aufeinander verlassen.
Der Skipper ist natürlich anerkannt aufgrund seiner höchsten Sachkompetenz und seiner einfühlsamen Führungsweise. Er hat diese Crew geformt und ist der beste Skipper unter dem ich je gefahren bin.

* 3 Wochen mal komplett offline zu sein, schärft die Sinne und entspannt das Hirn.
Obwohl die komplette Crew und der Skipper nicht zu den "Digital Natives" gehört, sind doch alle komplett mit Handys, usw. ausgestattet und normalerweise im Minutentakt online. Das ging jetzt einfach nicht mehr. Und, siehe da, die Welt dreht sich doch weiter ! Es geht also auch ohne.
Hilfreich war da aber auch die Rettungsleine zu Andrea, die uns sicher informiert hätte, wenn was Wesentliches passiert wäre. Sie hatte ja auch Kontakt zu unseren Familien.

* Beeindruckende Naturschauspiele
Wer hat schon kämpfende Blauwale direkt neben seinem Schiff gesehen ? Das imposante und täglich wiederkehrende Schauspiel des Sonnenuntergangs, die Weite des Atlantiks wochenlang ohne Landsicht und die Wellenberge genießen zu können. Dies sind alles Bilder, die wir nicht so schnell vergessen werden.

* Trotz aller beeindruckenden Erlebnisse und Erfolge freuen wir uns alle auf das Wiedersehen mit unseren Daheimgebliebenen und unser Zuhause.

* Freude auf das gemeinsame Feiern und den Kampf mit der Unterhopfung.

Es ist auf jeden Fall ein Hammererlebnis. Ich werde sehr lange davon zehren.




isarfriese am 13.Dez 16  |  Permalink
Glückwunsch!
Willkommen am Ziel! Glückwunsch! Ich bin wahrlich beeindruckt wie schnell das am Ende ging.

Danke für die spannenden Eindrücke und den Fortlaufenden Blog. Es hat auch beim Lesen riesig Spaß gemacht.

grinder am 14.Dez 16  |  Permalink
Danke :-)

struntje am 14.Dez 16  |  Permalink
Klasse gemacht!
Das habt ihr Klasse gemacht! Und dank Deines Blogs hier, des Blogs von der Charisma und den Infos auf der Seite der ARC konnten wir Daheim-Gebliebenen fast wie live dabei sein. Danke dafür!
Da ich vor zwei Jahren selbst die ARC mitgesegelt bin, weiß ich was jetzt auf Euch wartet. Genießt es!
Noch eine schöne Zeit auf St. Lucia und dann eine gesunde Heimkehr.
Ich bin schon sehr gespannt auf Deine Erzählungen.

Neidische Grüße aus München!

grinder am 14.Dez 16  |  Permalink
Danke
Danke !

Wir sind noch mitten im Feiern, einfach genial.
Die letzte Nacht gab es auch keinen Schlaf :-) Drei Stunden heute nachmittag mussten reichen ....